Ein möglichst natürlicher Teich braucht zur Aufrechterhaltung eines gesunden Ökosystems vier Zonen: Uferzone, Sumpfzone, Flachwasserzone und Tiefwasserzone. Jede Teichzone leistet dabei ihren Beitrag zum Gleichgewicht im Teich und ist von bestimmten Pflanzenarten geprägt. Idealerweise gehen die verschiedenen Teichzonen sanft abfallend ineinander über. Wer nicht genügend Platz dafür hat, kann die Zonen auch stufenförmig anlegen. Je steiler die Zone beziehungsweise der Übergang zur nächsten Zone, desto sinnvoller ist der Einsatz von Böschungsmatten. Sie verhindern, dass das Bodensubstrat in den Teich abrutscht. Wie die Teichzonen aufgebaut sein sollten, zeigen wir dir im Folgenden.

Uferzone
Tiefe: 0 cm
Die Uferzone grenzt den Teich zum Garten hin ab. Sie liegt zwar oberhalb des Wasserspiegels, gehört aber zur Teichfläche. Hier wachsen Pflanzen, die nicht direkt im Wasser stehen müssen, aber gern feuchten Boden mögen. Aus Platzgründen wird die Uferzone oft vernachlässigt, bietet aber viel Potential für die Pflanzenwelt und lässt den Teich natürlicher wirken. Wenn du also genügend Platz hast, solltest du auf jeden Fall eine Uferzone anlegen. Vergiss nicht, am Übergang von der Uferzone zum Gartenbereich eine Kapillarsperre einzubauen. Sonst können Pflanzen aus dem Garten in den Teich wurzeln und das Wasser absaugen. Zur Bepflanzung verwende am besten spezielles Teichbodensubstrat oder nährstoffarme Erde.
Pflanzen-Empfehlungen für die Uferzone:
Zyperngrasssegge, Sumpfvergissmeinnicht, Teichsimse, Sumpfdotterblume, Sumpfhahnenfuß, Sumpfprimel, Sumpfziest, Schmalblättriges Wollgras, Wasserdost

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Sumpfzone
Tiefe: 10-30 cm
Die Sumpfzone sollte sanft abfallend an die Uferzone anschließen und ca. 1/3 der Teichfläche ausmachen. Damit du die hier wachsenden Pflanzen gut unterbringst, lege die Sumpfzone mindestens 30 cm breit an. Hier wachsen Pflanzen, die feuchte Böden brauchen, aber auch mit erhöhtem Wasserstand, wie nach einem Regenfall, oder einer Trockenperiode im Sommer zurechtkommen. So wie in der Uferzone, kannst du die Sumpfzone direkt mit Teichbodensubstrat befüllen und die Pflanzen direkt ins Substrat setzen. Damit nicht zu viel Substrat im Teichwasser gelöst wird und das Teichwasser so mit zu vielen Nährstoffen angereichert wird, kannst du diese Zone mit einer Kiesschicht abdecken.
Pflanzen-Empfehlungen für die Sumpfzone:
Blutweiderich, Sumpfdotterblume, Sumpfschwertlilie, Wasser-Minze, Kleine Rohrkolben, Binse, Schwanenblume

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Flachwasserzone
Tiefe: 20-50 cm
Die Flachwasserzone beginnt bei ca. 20 cm Tiefe und fällt in ihrem Verlauf bis auf 50 cm ab. Die Pflanzen, die hier wachsen, nehmen viele der Nährstoffe aus dem Wasser auf und sind deshalb sehr wichtig für die Balance im Teich. Ist die Flachwasserzone zu klein oder zu spärlich bepflanzt, kann es zu Problemen mit Algen kommen. Durch die vielfältige Bepflanzung weist sie sowohl schattige als auch sonnige Stellen auf. Sie ist ein wichtiger Lebensraum für Tiere wie Libellenlarven, Wasserläufer, Jungfische, Frösche und Molche. Gerade für Amphibien bietet sie ideale Laichmöglichkeiten. Neben den Pflanzen der Sumpfzone, wachsen in der Flachwasserzone die meisten Filterpflanzen, auch Klärpflanzen genannt. Bei stark wuchernden Pflanzen können Pflanzkörbe sinnvoll sein. Damit man diese nicht durch die Wasseroberfläche sieht, kannst du sie bis über den Rand mit Bodensubstrat bedecken.
Pflanzen-Empfehlungen für die Flachwasserzone:
Pfeilkraut, Wasserfeder, Breitblättrige Rohrkolben, Tannenwedel, Froschlöffel, Scheincalla, Hechtkraut, Schlangen-Wiesenknöterich, Igelkolben

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Tiefwasserzone
Tiefe: 100 cm, bei Fischteichen mindestens 150 cm
Die Tiefwasserzone fällt steiler von der Flachwasserzone aus ab. Sie beginnt bei ca. 50 cm und reicht bis zu einer Tiefe von mindestens 100 cm bei Zierteichen. Bei Fischteichen sollte eine Mindesttiefe von 150 cm eingehalten werden, damit die Fische in den tieferen Regionen überwintern können. Die Pflanzenvielfalt nimmt hier zwar etwas ab, die Tiefwasserzone erfüllt dennoch eine sehr wichtige Aufgabe: die Pflanzen darin spielen eine große Rolle bei der Nährstoffaufnahme und der Sauerstoffproduktion. In den oft rein unter Wasser wachsenden Pflanzen finden viele Kleinstlebewesen und Fische Zuflucht. Damit der Übergang von der Flachwasserzone natürlich aussieht, solltest du, wenn du genügend Platz hast, den Übergang nicht zu steil anlegen. Zusätzlich kannst du Teichmatten von der Flachwasserzone aus in die Tiefwasserzone hängen lassen, damit die Pflanzen aus der Flachwasserzone ein Stück hineinwachsen können. Der Übergang sieht so nicht so abrupt aus. In der Tiefwasserzone wird kein Bodensubstrat eingebracht. Das würde bei dem Gefälle auf der Teichfolie auch gar nicht halten. Pflanzen, die Substrat zum Wurzeln brauchen, kannst du in Pflanzkörbe setzen.
Pflanzen-Empfehlungen für die Tiefwasserzone:
Seerose, Wasserpest, Seekanne, Schwimmendes Laichkraut, Tausendblatt, kleinblättrige Rotala
Weitere Tipps zur Teichanlage
Wenn dein Gartenteich steiles Gefälle oder große Stufen aufweist, solltest du zumindest an einer Stelle deines Teichs ein sanfteres, längeres Gefälle einbauen, oder eine Ausstiegshilfe zum Beispiel aus Holz anbringen. So können Igel, Katzen und andere in den Teich gefallene Tiere diesen unbeschadet wieder verlassen. Für einen tierfreundlichen Garten ist das besonders wichtig.
Wenn du zur Begrenzung der Stufen Steine einsetzen möchtest, achte darauf, dass diese sich möglichst wasserneutral verhalten. Welche Steine du unbedenklich im Teich verwenden kann, liest du in unserem Blog.
Für klares Teichwasser ist, vor allem bei kleiner Wasserfläche, nicht nur der Aufbau des Teichs wichtig, sondern auch Faktoren wie Standort und Filterung. Welches Filtermaterial für deinen Teich das Beste ist und wie du Trübung und Algen im Teich mit dem richtigen Standort von vornherein vermeidest, liest du ebenfalls in unserem Blog.