Stell dir vor, du stehst inmitten einer Woge aus sanft wiegenden Gräsern, dazwischen blühen Sonnenhut, Astern und Zierlauch in leuchtenden Farben. Schmetterlinge tanzen in der Luft, Bienen summen geschäftig von Blüte zu Blüte. Kein ständiges Jäten, kein tägliches Gießen – einfach nur genießen. Willkommen im Präriegarten!
Was ist ein Präriegarten?
Der Präriegarten orientiert sich an den ursprünglichen Pflanzenlandschaften Nordamerikas. Er setzt auf robuste, mehrjährige Stauden und Ziergräser, die sich gut an Trockenheit anpassen können und auch in langen Sommern nicht schlappmachen. Das Ergebnis: ein Garten, der sich im Lauf des Jahres stetig verändert, dabei aber immer natürlich wirkt – fast wie ein Stück unberührte Natur.

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Vorteile des Präriegartens
Ein Präriegarten bringt viele Vorteile mit sich: Der Pflegeaufwand hält sich sehr in Grenzen. Einmal eingewachsen, benötigen die Pflanzen kaum noch Aufmerksamkeit. Ständiges Gießen oder Düngen ist nicht nötig.
Durch den Verzicht auf durstige Pflanzen und den Einsatz heimischer Wildstauden wird Wasser gespart und die Artenvielfalt gefördert.
Der Präriegarten ist außerdem ganzjährig ein Highlight. Viele seiner Pflanzen sehen auch im Winter attraktiv aus – etwa durch Samenstände oder die Struktur der Gräser, vor allem bei Frost.
Mit der richtigen Pflanzenwahl schaffst du ganz nebenbei außerdem ein Paradies für Bienen, Hummeln, Schmetterline und andere Nützlinge.

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Die richtige Pflanzenauswahl für den Präriegarten
Ein Präriegarten lebt von Vielfalt. Besonders geeignet sind:
- Gräser: Rutenhirse (Panicum virgatum), Federgras (Stipa), Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides)
- Blühstauden: Sonnenhut (Echinacea), Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), Mädchenauge (Coreopsis), Astern, Präriemalve (Sidalcea), Kugeldistel (Echinops)
- Zwiebelpflanzen: Zierlauch (Allium), Prachtscharte (Liatris spicata)
Präriegarten anlegen – so geht's
- Standort wählen: Am besten eignet sich ein sonniger Platz mit durchlässigem Boden.
- Boden vorbereiten: Falls nötig, kannst du den Boden mit Sand oder Splitt abmagern – das mögen die meisten Präriepflanzen lieber als schwere, nährstoffreiche Erde.
- In Gruppen pflanzen: Setze Pflanzen in Gruppen von 3–5 Stück, um ein harmonisches, naturnahes Bild zu schaffen.
- Mulchen: Eine Schicht aus mineralischem Mulch wie Splitt hält Unkraut fern und betont den trockenen Charakter.
- Geduld haben: Im ersten Jahr brauchst du ein wenig Geduld – ab dem zweiten Jahr beginnt die Pflanzung, richtig zu leuchten.

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Unser Tipp
Kombiniere Höhen und Blühzeiten bewusst: Frühblüher wie Zierlauch eröffnen das Gartenjahr, im Hochsommer dominieren Sonnenhut und Gräser, im Herbst bringen Astern und Lampenputzergras neue Farbe – und auch im Winter bleibt der Garten reizvoll, wenn Reif sich auf die Samenstände legt.
Fazit
Ein Präriegarten ist mehr als nur ein Trend – er ist ein Statement für naturnahes Gärtnern, für Nachhaltigkeit und für eine neue Ästhetik im Garten. Wenn du bereit bist, der Natur ein wenig Raum zu geben und dafür mit einem lebendigen, pflegeleichten Garten belohnt werden möchtest, ist der Präriegarten genau das Richtige für dich.